Weg vom Sahnehäubchen hin zum Standard? – ein weiter Weg!
Mediation darf kein SAHNEHÄUBCHEN bleiben, sondern muss Teil der STRUKTUR und des Systems von Schule werden. Nur so kann sich eine Haltung hin zum Konflikt als Chance entwickeln. Das war eine der zentralen Forderungen der Initiatorinnen dieses Fachgesprächs.
Es war ein konzentriertes und freundliches Gespräch im Forum der Ev. Schule in Mitte. Daniela Leinemann von Konflikthaus moderierte es als Fishbowl- Gespräch und forderte die Zuhörenden immer wieder auf, mitzudiskutieren. Es gab unterschiedliche Meinungen, die sachlich diskutiert wurden. Alle waren um eine Verbesserung der Situation bemüht. Staatssekretär für Bildung, Mark Rackles befürwortete eine Evaluation der vorhandenen Mediationslandschaft in der Schule, um Überblickswissen zu erhalten. Seiner Meinung nach ist das Angebot an Fortbildungen für Pädagoginnen auf dem Markt ausreichend. Andere Teilnehmende, Christiane Richter von SiS und Kerstin Lück von Konflikthaus waren nicht der Ansicht. 30-40 ausgebildete Mediatoren pro Jahr reichen nicht aus, um die ausgebildeten Mediatorinnen unter den Lehrern, die demnächst in Rente gehen zu ersetzen. Extern ausgebildete Schülermediatorinnen machen noch keine neue Haltung im System Schule aus. Die Schulinspektion sollte das Thema mit in den Katalog aufnehmen, forderte Ulrike Kahn von der DeGeDe. Allerdings sollte nicht nur ein Häkchen die Mediation belegen, sondern Erfolgskriterien müssen nun entwickelt und abgefragt werden. Staatssekretär Rackles möchte eine AG in der Senatsverwaltung damit befassen. Kerstin Lück versprach Zuarbeit bei der Erstellung der Indikatoren.
Der Verein Senior Partner in School braucht dringend eine Basisfinanzierung. Er sichert mit 190 Senioren das unterste Level der Schulmediation ab und das nur für 80 Schulen. Zusammen mit den extern ausgebildeten Schülermediatioren. Auch dazu werden weitere Gespräche stattfinden. Zum Standard ist es ein weiter Weg.